Die Nordwestküste Irlands

Wilde Küsten, verwunschene Landschaften und herzliche Menschen: Diese Gegend im Nordwesten der Insel, in die sich nur wenige Touristen verirren, ist eine der schönsten Flecken Irlands. Die beiden Counties Sligo und Donegal haben sich viel Irishness bewahrt, im besten Sinne des Wortes.

an der irischen Küste

 

Das wilde Meer und die rauen Küsten

Ganz im Norden, noch nördlicher als Nordirland, liegt der Malin Head als nördlichster Punkt Irlands. Hier beginnt der Wild Atlantic Way, die Küstenstraße die sich die wilde Westküste entlang bis in den Süden der Insel zieht. Hier oben am Malin Head ist klar zu sehen, mit welcher Kraft das Meer die Küste geformt und große Stücke aus dem Fels geschnitten hat.

am Malin Head

Ähnlich beeindruckend die 600 Meter hohen Slieve League Cliffs etwas weiter südlich, die zu den höchsten Klippen Europas zählen. Majestätisch liegen sie über dem Meer, Wellen und Wind nagen an ihnen. Mit etwas Glück sieht man Delfine unten im Wasser, sie kommen hier öfter vorbei. Von oben reicht der Blick, wenn es nicht gerade nebelig ist, bis nach Letrim, Sligo und Mayo. Ganz oben auf den Klippen gibt es einen Pfad, der so schmal ist, dass man ihn one-man-path nennt. Bei starkem Wind darf man ihn nicht gehen, zu gefährlich. Bei gutem Wetter ist die 5-stündige Wanderung spektakulär.

Slive League Cliffs

In Sligo, bei Strandhill, liegt ein beliebtes Surfgebiet. Ja richtig, in Irland kann man surfen! Der Atlantik bringt die Wellen und der Golfstrom sorgt dafür, dass es nicht zu kalt wird. Auch wenn das Schwimmen wegen der Strömungen verboten ist, auf dem Surfbrett kann man sich hier vergnügen!

Strandhill sunset

Ein wenig weiter in Streedagh gibt es einige Küstenabschnitte mit langen Kieselstränden und Fossilien von Urzeittieren in den Felsen. Vor der Küste ereignete sich eines der größten Schiffskatastrophen der Geschichte, ein Teil der spanischen Armada (sie waren auf dem Weg Großbritannien zu erobern) geriet in einen Sturm und sank. Noch heute liegen die Wracks mit ihren Schätzen auf dem Meeresboden.

 

Die Spuren der Menschen: Wie Irland früher einmal war

Überall finden sich Spuren vom Leben der Menschen früher. Das Grab vom Dichter William Butler Yeats. Ein ca. 2600 Jahre altes Steinfort ist noch übrig aus den Zeiten des Königreichs von Aileach. Und in Museumsdörfern lässt sich das Leben der Menschen vor der Moderne entdecken.

altes Steinfort

Die Gegend war früher arm, zu weit weg von den Städten und Häfen wie Dublin. Im Glencolumcille Folk Village und auch im Doagh Famine Village sind noch alte Cottages im Originalzustand zu sehen: Ganze Familien lebten in einem Cottage zusammen, selbst in der Küche stand ein Bett das so schmal war, dass man nur im Sitzen darin schlafen konnte. Da die Menschen aber oft krank waren und husten mussten, war das im Sitzen-Schlafen ironischerweise sogar praktisch.

Im Museum

Katze im Museumsdorf

Der alte Sitze der Könige ist ein Rundfort mit vier Meter dicken Mauern: Der Grianán of Aileach steht oben auf einem Berg und überblickt die Halbinsel Inishowen und das Meer. Der Ring aus Stein heißt auch Stone Palace of the Sun, doch man könnte in auch getrost Palast der Winde nennen, denn der Wind bläst vom nahen Atlantik herüber. Dennoch, von den 2500 Jahre alten Mauern ist die Aussicht grandios.

 

 

Die Magie der Landschaften und des Lichts

Wenn sich der Nebel verzieht und die Sonne durch die Wolken bricht und die weiten Wiesen und schroffen Küsten in ein warmes Licht taucht, dann wirkt alles magisch. Oder manchmal ziehen leichte Wolken auf, die das Sonnenlicht nur zum Teil durchlassen und es weich machen. Dieses Licht prägt die manchmal unwirkliche Stimmung des Nordwestens.

Mount Benbulben

eine Kuh

Dazu kommen die Landschaften: grüne Wiesen mit Kühen oder Schafen gehören dazu, aber auch weite Moore in Donegal, Wasserfälle wie in Glenevin oder der Ben Bulben, der Tafelberg von Sligo. Diese Szenerien sind geprägt von der Farbe grün, sie stahlen Harmonie und Stabilität aus und gemischt mit dem zauberhaften Licht scheinen die alten irischen Legenden und die Sagen von Elfen nicht mehr so abwegig zu sein.

Wasserfall

 

Die Pubs

Die Pubs gehören zu Irland wie das Salz ins Meerwasser. Sie sind Treffpunkt, warmes Wohnzimmer, und hier im Nordwesten wird sogar noch irisch (gälisch) gesprochen: „Pionta beoir, le do thoil“ sagt man da an der Bar. Oft spielen Musiker irische Musik, und wer schon einen Sitzen oder auch einfach nur Lust dazu hat, sing die irischen Trinklieder mit. Und wem die Musik gefallen hat, kauft den Musikern ein Pint.

Übrigens, ganz im Norden, nicht weit vom Malin Head liegt Farren’s Bar, der nördlichste Pub Irlands. Wer hier dem Barmann seinen Namen verrät, bekommt ihn in den Schaum seines Pint Guinness geschrieben.

 

Lovely day for a Guinness

im Pub

 

 

 

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